Stromtrasse vom Norden in den Süden Deutschlands

Mit 800 km Länge planen Länder und Gemeinden in Zusammenarbeit mit den Energieversorgern die längste Stromtrasse Deutschlands. Sie soll den im Norden durch Windkraft erzeugten Strom bis weit in den Süden bringen. Geplant ist der Ausbau von Schleswig-Holstein bis nach Bayern. Das Projekt verzeichnet jedoch nicht nur Befürworter.

Das ist geplant:

Stromtrasse

Rechtzeitig zum Start von Riffgat stellt sich die Frage, wie der im Offshore-Windpark erzeugte Strom dorthin gelangen kann, wo er gebraucht wird. Riffgat allein liefert weit mehr Energie, als die nördlichen Bundesländer verbrauchen. Stattdessen soll der Strom durch die gesamte Bundesrepublik bis nach Bayern geführt werden. Das macht den Ausbau des Leitungsnetzes unverzichtbar. Geplant ist eine überirdisch verlaufende Hochspannungs-Trasse. Strommasten mit einer Höhe von bis zu 75 m sind dafür erforderlich. Die Kosten belaufen sich geschätzt auf rund 40 Millionen Euro.

Gründe für den Ausbau der Trasse

Während besonders die nördlichen Bundesländer schon heute einen Großteil des Stroms aus Windkraft und anderen alternativen Energiequellen beziehen, nutzen Bayern und Baden-Württemberg vornehmlich Atomkraft zur Energieerzeugung. Durch die Energiewende werden Versorgungsengpässe befürchtet, wenn es zur Abschaltung der Atomkraftwerke kommt. Beide Bundesländer wären nicht in der Lage, ihren Energiebedarf aus Windkraft zu decken. Starke Winde sind die Voraussetzung für den Betrieb lukrativer Windanlagen. Diese treten in den südlichen Bundesländern jedoch deutlich seltener auf als im Norden.

Nicht nur Fürsprecher

Das geplante Projekt kennt auch Kritiker. In erster Linie werden die Kosten von vielen als zu hohe Belastung der Stromzahler angesehen. Andere fürchten gesundheitliche Folgen durch elektromagnetische Strahlung für die Anwohner der Trasse. Gleichfalls vermuten die Gegner, dass der Grundstückswert in den betroffenen Gebieten sinken wird. Sie fordern, eine unterirdische Verlegung der Stromtrasse zu prüfen.

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