Wie wird Strom transportiert?

Zur Versorgung mit Strom sind die europäischen Staaten durch das europäische Verbundsystem zusammengeschlossen. Dadurch können Angebote und Nachfragen nach Strom gut ausgeglichen werden. Die Übertragung großer Strommengen über weite Entfernungen erfolgt in Deutschland durch das Übertragungsnetz. Die flächendeckende Versorgung stellt das Verteilnetz sicher.

Die Übertragung großer Strommengen

Der größte Anteil von Strom wird noch immer in zentralen Großkraftwerken erzeugt. Der Transport über große Strecken erfolgt über das Höchstspannungs-Übertragungsnetz. Um die Übertragungsverluste möglichst gering zu halten, wird der Wechselstrom auf eine sehr hohe Spannung transformiert. Zur Weiterverteilung zu den Verbrauchszentren, abgelegen Regionen oder großen Industriebetrieben wird die Spannung von 220 oder 380 Kilovolt (kV) auf 110 kV herunter transformiert und über das Hochspannungsnetz weiter geleitet. In dieses Übertragungsnetz speisen auch mittelgroßen Kraftwerke ihren Strom direkt ein.

Für die Übertragung über sehr lange Strecken, etwa ab 750 km, oder durch Gebiete in denen keine Strommasten errichtet werden können, beispielsweise Seegebiete, wird die Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ) genutzt. Trotz der zweimaligen Umwandlung, von Wechsel- zu Gleichstrom und zurück, sind die Verluste geringer als über eine vergleichbare Wechselstromverbindung. Damit sollen zukünftig auch Offshore-Windparks an das Übertragungsnetz angeschlossen werden.

Die Verteilung von Strom

Das Mittelspannungsnetz übernimmt in einem Umspannwerk vom Hochspannungsnetz den Strom mit einer Spannung von bis zu 60 kV. Über dieses Netz wird der Strom an die Transformatorenstationen in der Region und an Großverbraucher verteilt. Stadtwerke und Energieversorger mit kleineren Kraftwerken speisen in dieses Netz ihre Produktion ein. Auch große Anlagen zur Erzeugung regenerativer Energien sind an dieses Netz angeschlossen. Entstehen in diesem Netz Überschüsse, werden sie an das Hochspannungsnetz weitergegeben. Die Verteilung im Mittelspannungsnetz erfolgt teilweise auch über Erdkabel.

Von den Transformatorenstationen erhalten Haushalte und Unternehmen ihren Strom im Niederspannungsbereich von 220 bzw. 400 Volt. In dieses Netz speisen auch kleine Anlagen der erneuerbaren Energien ihre Überschüsse ein. Das Niederspannungsnetz ist zum größten Teil in der Erde verlegt. In ländlichen Gebieten erfolgt, wegen der günstigeren Kosten, die Verteilung im Niederspannungsbereich auch über Freileitungen. Von Dachständern wird dann der Strom in das Haus geleitet. Strom zur Eigennutzung aus Photovoltaikanlagen kann auch in der „unmittelbaren räumlichen Nähe“, beispielsweise an Nachbarn, weitergeleitet werden. Dafür dürfen aber keine öffentlichen, sondern nur private Leitungen genutzt werden.

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